Houston, wir haben kein Problem!
Was für ein Auftakt! Woche 1 steht in den Büchern und die Rams legen mit einem Sieg den Grundstein für die weitere Saison. In einem Spiel mit wenigen Punkten setzte sich das Team aus Los Angeles vor heimischer Kulisse mit 9:14 durch. Trotz der geringen Punktzahl stimmt das Spiel optimistisch: Auf beiden Seiten des Balles konnte gegen ein starkes Team aus Texas Ausrufezeichen gesetzt werden, welche Hoffnung auf die weiteren Spiele machen, doch der Reihe nach:
Spielverlauf
Den ersten W des Abends gab es für die Rams schon vor dem Kickoff: Durch den gewonnen Cointoss entschied man sich, den Ball in der zweiten Hälfte zuerst zu erhalten. Die Rams Defense startete hellwach und ließ die Texans nach nur 3 Plays vom Feld marschieren. Die Rams-Offensive konnte gegen eine starke Texans Defense ebenfalls nichts ausrichten und musste punten, weshalb die Texans die ersten Punkte des Abends erzielten. Das Team aus Houston marschierte an die 33 Yard Line der Rams, unter anderem durch einen sehenswerten Pass von Stroud auf Higgins, mussten sich dort aber der Defense geschlagen geben und kickte das Field Goal zur 3:0 Führung. Den darauffolgenden Kickoff konnte Rams Returner Jordan Whittington bis zur 23 Yard Linie der Texans tragen. Die Euphorie darüber flachte allerdings schnell ab, da "Fanliebling" Troy Reeder durch eine Strafe wegen Holding das Big-Play negierte, wodurch die Rams an der eigenen 25 statt der gegnerischen 23 Yd Line starten mussten. Bitter! Die nächste Hiobsbotschaft für die Rams ließ nicht lange auf sich warten, da Puka Nacua durch ein kräftiges Tackle mit Helm-zu-Helm-Kontakt (15 Yards Penalty wegen Unnecessary Roughness) durch Henry To'oTo'o eine Wunde im Gesicht erlitt und mit blutüberströmtem Gesicht ins blaue Zelt musste. "Glücklicherweise" war es "nur" eine Wunde, daher konnte Puka im Laufe des Spiels wieder zurückkommen. Der Drive endete dennoch in einem Punt. Besonders unglücklich, da ein tiefes Brot von Stafford zu Whittington an die 6 Yard Line durch eine Holding-Strafe gegen TE Tyler Higbee negiert wurde. Absolut bitter für Whittington, dass zwei Big Plays durch Strafen verhindert wurden. Nach Weiter ging es mit drei aufeinanderfolgenden Punts, woraufhin. Durch eine gute Fieldposition konnte sich das Team aus Houston mit effizientem Laufspiel für 20 Yards bewegen. Der Drive fand durch ein Sack nach einem CB Blitz von McCollough ein Ende und Fairbairn erhöhte die Texans-Führung auf 6:0. Der Dornröschenschlaf von den Jungs um Stafford und Co. fand nun auch endlich ein Ende. Wieder mal war Nacua das Target der Wahl von Stafford, wodurch sich die Rams nach 2 starken Pässen auf Puka und einigen Läufen in der Redzone wieder fanden. Der Ball konnte bei 1st and Goal an der 7 durch 3 Läufe und einem erfolglos versuchten QB Sneak (ugh!) am Ende von Kyren Williams nach einem cleveren Flip-Toss von Stafford, der die gegnerische Defense in die falsche Richtung schickte, nahezu unberührt zur 6:7 Führung der Rams in die Endzone getragen werden. Die Texans antworteten in einem sehenswerten 2-Minute-Drill nochmal mit einem Field Goal zum Halbzeitstand von 9:7.
New season. Same @AsapPuka. pic.twitter.com/lzy0G2BcfB
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) September 8, 2025
Was auch immer Sean McVay der Offense in seiner Halbzeitansprache mitgegeben hatte, schien danach Früchte zu tragen. Im Opening Drive konnten die Rams nach nur 5 Plays den Ball in die Endzone tragen. Highlight des Drives war ein 36-Yard-Pass auf Xavier Smith. Der Receiver des Touchdown-Passes war schlussendlich TE Davis Allen, der damit wohl allen gezeigt hat, dass mit ihm alle(n)mal zu rechnen ist und er allen voran den Ball in der Endzone fing (Wortspiele beabsichtigt). Die Defense der Rams war genau so on Fire und sorgte für den ersten Turnover des Abends. Durant konnte mit einem sehenswerten Grab einen Pass an Higgins abfangen. Eine durchaus kontroverse Entscheidung, da es fraglich ist, ob er Kontrolle über den Ball hatte, als er nach einem hohen Sprung mit eingebauter Wrestlingeinlage auf dem Boden aufschlug. Den Turnover wussten die Rams allerdings nicht zu nutzen und gingen nach drei Plays wieder vom Feld. Nach drei weiteren Punts konnten die Rams aber offensiv wieder Fahrt aufnehmen. In einem Drive, der auch wieder von einem Big Play von Puka getragen wurde, konnten die Rams zur 12 Yard Line der Texans voranmarschieren, wo Parkinson den Ball aber nach dem Catch verlor. Die Texans sammelten ihn auf und die Möglichkeit auf den erhofften game-sealing Touchdown war dahin. Statt das Game bei noch 4 Minuten auf der Uhr zu "icen" gab man den Texans also nochmal die Gelegenheit einen Touchdown zum Sieg zu erzielen. Dies sah auch lange vielversprechend aus, die Texans marschierten durch Läufe von Nick Chubb, kurzen Pässen und unnötigen Strafen auf Seiten der Rams übers Feld. Die Defense wollte den Sieg aber nicht aus den Händen geben und sorgte für ein Big Play: Neuzugang Nate Landman schlug den Ball aus den Händen von Dare Ogunbowale nachdem dieser den Ball von Stroud fing. Reaktionsschnell wusste Rams-DE Braden Fiske den Ball zu recovern, was die Rams wieder in Ballbesitz brachte.
PICTURE PERFECT PEANUT PUNCH!
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Der darauffolgende Rams Drive begann mit zwei Läufen von Williams und wurde mit einem Pass zu Nacua zum First Down komplettiert. Die Rams konnten danach in altbekannter Victory Formation die Zeit von der Uhr laufen lassen und sich einen hart erkämpften Auftaktsieg sichern.
RAMS WIN!! pic.twitter.com/nz8DMwXS85
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Was lief gut?
Hightlight des Abends war definitiv die starke Rams Defense. Die D-Line konnte Stroud öfter unter Druck setzen und die Secondary spielte ebenfalls ein weitestgehend fehlerfreies Spiel. Lediglich 188 Passing Yards standen am Ende auf dem Konto des jungen Spielmachers. Star-WR Nico Collins konnten die Passverteidiger der Rams weitestgehend aus dem Spiel nehmen, dieser fing nur 3 Bälle für 25 Yards und generell waren Big Plays über die Luft sehr rar. Das Linebacker-Duo um Speights und Landman hat ebenfalls hervorragend harmoniert.
Offensiv ist hier natürlich wieder Puka Nacua hervorzuheben. Mit 130 Yards war er die klare Anspielstation Nummer 1 von Stafford. Der junge Wide Receiver war überall auf dem Feld und bewies flüssige Routen und starke Hände. Davante Adams fing zwar "nur" 51 Yards, steuerte aber ebenfalls ein paar sehenswerte Catches bei und konnte vor allem durch seine Präsenz als X-Receiver Star CB Derek Stingley binden, was wiederum Freiräume für Nacua geschaffen haben dürfte. Stafford lieferte ebenfalls ein fehlerfreies Spiel ab und traf immer wieder hautenge Fenster, da die Texans Defense einen sehr guten Job in Coverage machte. Zudem knackte Stafford als 10ter Quarterback überhaupt die 60.000 geworfenen Yards. Chapeau!
More history made for 9️⃣ pic.twitter.com/f0zm1u0Nj6
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Ehrenvoll erwähnen möchte ich hier noch WR/KR Jordan Whittington. Dieser steuerte zwei Big-Plays bei (ein Catch, ein Return), welche aber durch Flaggen negiert wurden, wodurch der junge Passempfänger auf keinem Stat-Sheet auftaucht.
Was lief schlecht?
Das Laufspiel der Rams war leider kaum ein Faktor. Gegen eine starke Front 7 konnte Kyren Williams nur 66 Yard bei 18 Carries erlaufen. Ebenfalls wurde die Offensivarbeit immer wieder durch unnötige Turnover oder Flaggen erschwert. So war das Game enger als es eigentlich hätte sein müssen und die Rams mussten bis zum Ende um den Sieg zittern.
The pass. The catch. 🤌
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Man of the Match
....sollte eigentlich an Puka Nacua gehen. Da sein Trophäenschrank allerdings mit Rams Germany e.V. Man of the Match-Awards überquillt, habe ich mich hier für LB Nate Landman entschieden, der die Defense als Signal-Caller angeführt hat und den spielentscheidenden Fumble erzwang!
FUMBLE! RAMS RECOVER!
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Play of the Game
...ist dieser schmackhafte no-look-Pass von Stafford.
this no looker from Stafford was insane
— Warren Sharp (@SharpFootball) September 7, 2025
😳😳 pic.twitter.com/igh8Gglckq
Fazit
Auch wenn das Game-Script an viele Games von letzter Saison erinnerte (Offense schwächelt, Defense rettet in letzter Sekunde) macht die Partie für mich Hoffnung. Die Defense präsentierte sich gegen eine talentierte Texans Offense in absolut bestechender Form und insbesondere die Secondary wirkt nochmals stark verbessert. Offensiv hätte die Ausbeute durchaus um zwei Touchdowns höher sein können, hätte man sich nicht durch Flaggen und Ballverluste selbst geschlagen. Wichtigster Takeaway war für mich hier, dass die Rams Offense den Ball konstant auch gegen eine Top-Defense bewegen konnte. Stafford wirkt, als wäre er in Top-Form und die beiden WR Nacua und Adams liefern genau das ab, was man vor der Saison erwartet hat. Mit breiter Brust geht es nun in Woche 2 nach Tennessee, wo man First-Overall-Pick Cam Wards ersten NFL Sieg verhindern möchte.
Find a way. pic.twitter.com/YSagmHF9VV
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) September 8, 2025